Abfallvermeidung

Der richtige Entsorgungsweg

Mit der richtigen Entsorgung seiner Abfälle kann jeder Landkreisbürger einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten. Allerdings fällt es nicht immer leicht, den passenden Entsorgungsweg zu finden. Steigende Produktvielfalt, höhere technische Anforderungen der Verwertungs- und Beseitigungsanlagen einerseits und stetig wachsende gesetzliche Anforderungen andererseits sorgen für Unübersichtlichkeit statt für Klarheit. Zudem halten sich oftmals verbreitete Fehlinformationen. In der diesjährigen Infobroschüre räumen wir mit so manchem Mythos auf und zeigen Ihnen, welche Angebote der AWISTA für Sie bereithält, um im Alltag Abfälle einer geordneten Verwertung zu überlassen.

Wussten Sie zum Beispiel, dass …
…  Sie beim Kauf eines Elektrogerätes über Online-Händler im Internet bei der Bestellung mitteilen können, ob Sie bei der Auslieferung des bestellten Gerätes Ihr altes zurückgeben möchten.

… kleinere Geräte (kleiner als 25 cm Kantenlänge) auch ohne Neukauf im Einzelhandelsgeschäft zurückgenommen werden müssen.

… in die Alttextilien-Container des AWISTA auch leicht verschmutzte und zerrissene Alttextilien eingeworfen werden dürfen? Der AWISTA hat ein Interesse daran, die Menge an Alttextilien im Restabfall zu reduzieren. Alttextilien, die nicht wiederverwendbar sind, z. B. Ihre alten Jeans, werden u.a. zur Putzlappen-, Reißstoff- oder Dämmstoffherstellung verwendet. Dieser Entsorgungsweg ist im Vergleich zur Verbrennung im Restabfall sowohl ökologisch vorteilhafter und trägt zudem zur Stabilität Ihrer Abfallgebühren bei – also Ihr doppelter Mehrwehrt. Den Containerstandplatz in Ihrer Nähe finden Sie ab Seite 16 in dieser Broschüre.

… der Gelbe Sack ein herstellerorganisiertes Rücknahmesystem für Verkaufsverpackungen ist? Beim Kauf eines Produktes zahlen Sie automatisch einen kleinen Betrag für die Entsorgung der Verpackung. Das betrifft sogar Verpackungen, die man auf den ersten Blick nicht als solche erkennt, wie z. B. Kleiderbügel oder Briefkuverts. Nichtverpackungen, also Wertstoffe aus denselben Ausgangsmaterialien (Kunststoff, Metall, Holz etc.), die keine Verpackung sind, dürfen nicht im Gelben Sack entsorgt werden, da hierfür kein Entsorgungsentgelt gezahlt wurde. Ausnahmen sind Papier, Pappe und Kartonagen, da in der Blauen Tonne Nichtverpackungen und Verpackungen gemeinsam erfasst werden. Gegebenenfalls zahlen Sie also doppelt: das Entsorgungsentgelt beim Kauf und über die Abfallgebühr.

… von leeren Joghurtbechern oder Quarkpackungen der Aluminiumdeckel von dem Becher abgerissen und beides getrennt in den Gelben Sack gegeben werden sollte, weil sonst die Sensoren in der Wertstoffsortieranlage das Material nicht eindeutig zuordnen können und es dann auf dem Haufen nicht sortierbar landet. Damit gehen wertvolle Rohstoffe in die Müllverbrennung anstatt in das stoffliche Recycling.

.. abgelaufene Medikamente weder in der Apotheke zurückgegeben werden müssen, noch über die Toilette weggespült werden dürfen, sondern in Ihrer Restabfalltonne problemlos entsorgt werden können. Mit dem übrigen Restabfall aus dem Landkreis Starnberg werden die Medikamente in der Verbrennungsanlage in Augsburg schadlos verbrannt. Um einem Medikamentenmissbrauch entgegenzuwirken, sollen Medikamentenrückstände „verdeckt“ in die Restabfalltonne gegeben werden.

Noch besser, als den richtigen Entsorgungsweg zu finden, ist es, das Entstehen von Abfällen von Anfang an konsequent zu vermeiden.

So erzeugte z. B. jeder Bürger im Landkreis 2016 durchschnittlich 555 kg Abfall. Eine kürzlich durchgeführte Restabfallsortieranalyse ergab, dass davon jeder Einwohner im Durchschnitt 30 kg/Jahr an Organik in den Rest- anstatt in den Bioabfall warf, wovon auf verpackte, unverbrauchte Lebensmittel 7 kg/EW und Jahr und auf Küchenabfälle knapp 12 kg/EW und Jahr entfielen. Werden allein die verpackten, unangetasteten, weggeworfenen Lebensmittel hochgerechnet, beläuft sich die Menge auf ca. 935 Tonnen verschwendete Lebensmittel, die umsonst produziert und transportiert wurden.

Bitte helfen Sie uns auch zukünftig, noch besser zu werden, indem Sie bewusster einkaufen, Ihr eigenes Abfallaufkommen weiter reduzieren, damit zur Ressourcenschonung beitragen und Ihrem eigenen Geldbeutel einen Gefallen tun.

Kennen Sie schon RECUP den bis zu 500 Mal wiederverwendbaren Coffee-to-go-Becher?
Er hat mit der Eiswerkstatt in Starnberg im Landkreis bereits Fuß gefasst. Der Becher besteht aus Polypropylen (PP), ist spülmaschinenfest, bruchsicher und nach Ablauf seiner Lebenszeit gut recycelbar. Er wird gegen 1 Euro Pfand in Cafés und Bäckereien ausgegeben und kann bei allen teilnehmenden RECUP-Partnern in Ihrer Nähe zurückgegeben werden. Näheres zu den RECUP-Rücknahmestellen unterhttps://app.recup.de/.

Faustregeln zur Reduzierung Ihres Abfalls

1. Kaufen Sie nur ein, was Sie auch ver-/brauchen.

2. Kaufen Sie Qualität statt Quantität.
Die Großpackung beim Discounter ist nur günstiger, wenn Sie auch verbraucht wird. Kaufen Sie lieber die hochwertigere Ware in kleiner Verpackung oder offen, anstatt die Hälfte schlecht werden zu lassen und sie dann wegzuwerfen.

3. Kaufen Sie regional.
Um die halbe Welt transportierte Produkte sind weder unter ökologischen, noch unter sozialen Gesichtspunkten empfehlenswert.

4. Achten Sie auf Verpackungsgrößen.
Die größte Umverpackung beinhaltet oft nicht den meisten Inhalt. Im Supermarkt steht auf dem Preisschild auch ein relativer Preis pro Gewicht oder Volumen zur Verbraucherorientierung.

5. Vertrauen Sie auf Ihre Sinne.
Auf allen Lebensmitteln finden Sie ein Mindesthaltbarkeitsdatum, das nichts darüber aussagt, ob ein Produkt noch genießbar ist. Prüfen Sie abgelaufene Lebensmittel immer mit Ihren Sinnen. Für leicht verderbliche Waren wie z. B. rohes Fleisch gibt es das sog. Verbrauchsdatum.

6. Berücksichtigen Sie Lebenszyklen.
Achten Sie beim Neugerätekauf auf die Zerlegbarkeit Ihres Gerätes, damit es bei Bedarf repariert werden kann. Wenn Sie z. B. ein neues Handy erwerben, verkaufen Sie Ihr altes im Internet oder verschenken Sie es. An den Wertstoffhöfen Berg, Seefeld und Wörthsee betreibt der AWISTA außerdem Tauschbörsen. Beachten Sie bitte auch die Repair-Cafés im Landkreis. Näheres gibt‘s unter Repair Cafes. Der Elektroschrottcontainer ist nur der letzte Ausweg.

7. Drosseln Sie Ihren Energieverbrauch.
Achten Sie beim Elektrogeräte-Neukauf auf die Ausschalttaste. Das Verharren im Stand-by-Modus und die Anschaffung weiterer zusätzlicher Geräte zehrt die eingesparte Energie der ersetzten Stromfresser durch die neuen effizienteren Geräte auf und führt zu einem erhöhten Energieverbrauch.